EU Vertreter Service (nach Art. 27 DSGVO)

Wenn keine Niederlassung in der EU vorhanden ist, jedoch Personen innerhalb der EU Waren oder Dienstleistungen angeboten werden bzw. das Verhalten von Personen innerhalb der EU beobachtet wird (z.B. Tracking und Profiling), wird in den meisten Fällen ein EU Vertreter nach Art. 27 DSGVO benötigt. 

Wird kein EU Vertreter benannt, können Bussgelder in Höhe von bis zu 10 Mio. Euro oder bis zu 2% des weltweiten Jahresumsatzes des vorangegangenen Geschäftsjahrs verhängt werden. 

Die Aufgaben des EU-Vertreters sind in Art. 27 DSGVO definiert. Er dient zum einen als Anlaufstelle für Aufsichtsbehörden sowie für betroffene Personen aus der EU. Zum anderen unterstützt der Vertreter bei der Entgegennahme und Weiterleitung von Betroffenenanfragen als auch bei der Bereitstellung des Verzeichnisses von Verarbeitungstätigkeiten auf Aufforderung der Aufsichtsbehörde. Er nimmt damit eine repräsentative Aufgabe innerhalb der EU wahr und unterstützt dadurch bei der Einhaltung der Anforderungen der DSGVO. 

Betroffene müssen über den EU Vertreter informiert werden. Dies bedeutet, dass die Kontaktdaten des EU-Vertreters in den Datenschutzerklärungen zu finden sein müssen. Zudem muss der EU Vertreter im Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten genannt werden. 

Die Funktion des EU Vertreters ist im Wesentlichen als eine externe Anlaufstelle für Aufsichtsbehörden und Betroffene in der EU zur Verfügung zu stehen. Eine Haftung des Verantwortlichen bleibt davon unberührt. Im Gegensatz dazu ist das Aufgabenfeld eines Datenschutzbeauftragten viel weiter. Er ist dabei nicht nur externe sondern auch interne Anlaufstelle für alle Belangen des Datenschutzes. Dabei übernimmt er gesetzlich definierte Aufgaben wie etwa die Überwachung der Einhaltung von Datenschutzbestimmungen und die Unterrichtung und Beratung von Beschäftigten und Verantwortlichen.