Kundengeschichten

Synthara: Adaptive KI Chips, die 500x energieeffizienter sind

Mit Manu V. Nair, PhD, CEO und Mitgründer von Synthara, die kürzlich eine Finanzierungsrunde mit LEXR abgeschlossen haben, sprechen wir über Synthara’s Meilensteine, ihre Seedrunde und Finanzierungstipps für Unternehmer.

Manu, was sind die aktuellen Herausforderungen für smarte tragbare Geräte und «Wearables», in Bezug auf die Rechenleistung?

Smarte tragbare Geräte oder Wearables sind kleine, aber komplizierte Geräte, die aus vielen Komponenten bestehen. Mit der Entwicklung von künstlicher Intelligenz steigt der Bedarf anspruchsvolle und leistungsstarke Algorithmen und neuronale Netzwerke auf solchen Geräten auszuführen. Neuronale Netzwerke benötigen viel Rechenleistung und sind für grosse Serverfarmen und Systeme konzipiert, bei denen man buchstäblich am Strom hängt. Aber wenn die Dinge kompakter und kleiner werden, können Sie diese leistungsstarken Algorithmen nicht mehr auf die gleiche Weise ausführen. Man könnte dieses Problem lösen, indem man beispielsweise bessere Batterien entwickelt, aber das ist eine sehr schwer zu lösende Aufgabe. Die andere Lösung ist, das Onboard-System (also das System direkt im Gerät) intelligenter zu machen. Um intelligente Produkte und Dienste zu ermöglichen werden Chips gebraucht, die diese komplexen Rechenprozesse effizienter verarbeiten können. Hier bringt sich Synthara ein.

Wie geht Synthara die Herausforderung mit der hohen Rechenleistung an und revolutioniert damit den Markt?

Synthara löst das Problem der Berechnung komplexer neuronaler Netzwerkmodelle auf batteriebetriebenen Geräten – winzige Geräte mit winzigen Batterien. Unsere Technologien basieren auf biologisch-inspirierten Ideen, die es uns ermöglichen, die Rechenkosten bei der Ausführung dieser Algorithmen drastisch zu senken. Genauer gesagt: Wir sind in der Lage, eine Energiereduktion von bis zu 500x zu erreichen. Das ist eine massive Verbesserung.

Syntharas Startup-Geschichte – wie hat sie sich entwickelt und was waren wichtige Meilensteine?

Die Geschichte von Synthara hat vor vier Jahren begonnen. Am Anfang war es Alessandro Aimar, der mich auf die Idee brachte, ein KI-Chip-Unternehmen zu gründen. An der ETH lernten wir mehr über den Aufbau von neuen Unternehmen und haben angefangen, uns mit potenziellen Kunden zu treffen, die an unserer Technologie interessiert waren. Das hat uns sehr motiviert. Zu diesem Zeitpunkt haben wir dann ernsthafter gepitched und trafen auf Sandeep, der uns half die operationelle Seite des Unternehmens aufzusetzen.

Wir wurden dann in verschiedene Startup-Programme aufgenommen, die uns halfen, das Unternehmenswachstum zu beschleunigen. Einer der grössten Meilensteine, den wir erreichten, war die Aufnahme in das European Space Agency Incubation Programm. Ausserdem nahmen wir am Venture Kick Programm teil, wo wir uns einen Platz im Schweizer Startup-Nationalteam sichern konnten. Das brachte uns letztes Jahr zum grossen CSE-Event in Barcelona, wo wir Finalisten wurden. Zudem haben wir ein Projekt mit dem CSEM gemacht, bekamen eine Finanzierung von der Innosuisse und waren Teil des IMD-Startup-Assignments, wo wir mit IMD-Studenten gearbeitet haben, die uns geholfen haben, einen Business Case zu erstellen und am Ende des Projekts vor Investoren zu pitchen. Dazu gab noch ein paar weitere Veranstaltungen. Generell hat die Schweiz viele gute Programme für Unternehmer im frühen Stadium. Vor ein paar Monaten konnten wir dann eine Seed-Finanzierungsrunde abschliessen und haben mittlerweile zehn Mitarbeiter.

Welche Erfahrungen habt ihr mit den Angeboten im Schweizer Startup-Ökosystem gemacht?

Mit dem Schweizer Startup-Ökosystem haben wir gute Erfahrungen gemacht. Vor allem das Venture Kick Programm ist super für Startups, die gerade am Anfang stehen. ESA-BIC ist auch ein gutes Programm für Unternehmen, die dafür in Frage kommen. Das Programm hat uns mit dem CSEM in Kontakt gebracht und das war der Beginn einer Reihe toller Veranstaltungen für uns. Ein weiteres Highlight war der Besuch in Barcelona als Teil des Schweizer Startup-Nationalteams, wo wir ein spannendes Netzwerk aufbauen konnten.

Wie war eure Erfahrung mit der Finanzierungsrunde?

Unsere Seed-Finanzierungsrunde war das erste Mal überhaupt, dass wir Geld aufgenommen haben. Da gab es eine Menge zu lernen. Wir hatten grosse Unterstützung von unseren eigenen Beratern und von LEXR. Was für uns besonders gut mit LEXR funktioniert hat, war die Möglichkeit, die Arbeitsbeziehung so zu gestalten, wie wir es brauchten, ohne viel Verhandlungsaufwand. Es war schön zu sehen, dass so ein flexibles Set-up möglich ist. Oft hat Synthara nach Dingen gefragt, die nicht zum Standard gehören, und die Fähigkeit von LEXR, auch auf diese Themen einzugehen war super.

Welche Tipps hast du für andere Unternehmer die vorhaben eine Finanzierungsrunde zu machen?

Eine Sache, die uns nicht bewusst war, waren die Finanzierungsmöglichkeiten, die in Form von Zuschüssen und anderen Ressourcen in der Schweiz verfügbar sind. Diese können Startups mehr Zeit verschaffen und zeigt den Mehrwert dieser Förderstellen, besonders wenn diese gut organisiert sind. Ich empfehle anderen Unternehmern dringend, sich parallel zur Investorensuche auch bezüglich dieser Möglichkeiten schlau zu machen.

Für die Investition selbst habe ich keine grossen Ratschläge. Was für uns gut funktioniert hat, war, den juristischen Teil davon zu trennen was wir mit Synthara erreichen wollen. Es war unglaublich hilfreich, zuerst separat über unsere Ziele und was wir erreichen wollen zu sprechen und erst danach in die rechtlichen Details einzutauchen. Wenn man erst einmal das Konstrukt und die kommerziellen Bedingungen herausgearbeitet hat und weiss, wie man zusammenarbeiten will, fügt sich praktisch die juristische Seite.

Was sind die nächsten Schritte für Synthara?

Wir sind gerade dabei, eine Technologieplattform zu entwickeln, die wir Early Adopters zur Verfügung stellen. Wir bauen die technologische Seite auf und verfeinern gleichzeitig unsere Geschäftsstrategie.

Im Wesentlichen sprechen wir Kunden an, die von der Technologie profitieren könnten, wenn sie fertig ist. Diese können sie ausprobieren, und im Gegenzug helfen sie uns bei der Technologieverbesserung. Das Early-Adopter-Programm ist momentan im Aufbau und wir uns in den nächsten etwa 18 Monaten beschäftigen.

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